IT-Nachgang TzD
#21
Bruder Menekath hat sich die Zeit über schweigend im Hintergrund gehalten, aber nun ist es genug.
"Nun ich denke, der Worte sind hier in den letzten Tagen schon zuviel gewechselt worden. Dies sollte ein Ort der Stille und der Besinnung sein. Sie war nicht einsam, der Herr war bei Ihr und hat ihren Geist behütet und ihr hoffentlich auch den Schlaf geschenkt, der euch scheinbar fehlt. Ihr sehr sehr müde aus"
Der Blick von Menekath fällt auf den Maraskaner, was hat diesen Bursche bloß hierher verschlagen? Eine seltsame Gruppe, ein Maraskaner, und ein Akoluth der jungen Göttin. Es sind schon seltsame Zeiten.
Menekath dreht sich zu Bruder Waldemar um und schaut diesen fragend an.
"Bruder Waldemar, meint ihr, diese Personen könnten eine Hilfe sein? Ich gebe zu bedenken, die Kammer ist recht klein."
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#22
Das Klirren eines Schlüsselbundes und Stimmen vor der Tür lassen Salkya aufschrecken, aber sie kann keine Worte verstehen. Kalte Angst greift unvermittelt nach ihrem Herzen, als ihr erneut bewusst wird, dass sie sich nicht wird wehren können, was auch immer gleich geschieht. Wieder zerrt sie an den Fesseln, ignoriert den brennenden Schmerz ihrer Handgelenke. Aber lange hält sie nicht durch. Zu sehr nagen Müdigkeit und Erschöpfung an ihr. Sie versucht sich zu konzentrieren, einen Weg aus ihrer misslichen Lage zu finden, aber ihre Kopfschmerzen lassen kaum klare Gedanken zu.

Wütend, ob ihrer Hilflosigkeit, ballt sie ihre schlanken Hände zu Fäusten und während sich die Furcht immer tiefer frisst, bleibt ihr nichts anderes übrig als abzuwarten.
"Who saves a man, saves the world"
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#23
"Bruder Menekath, Ihr sprecht mir aus tiefster Seele. Salkya mag körperlich allein in diesem Raum sein."und er weist dabei auf die Tür hinter ihnen. "Aber der Herr ist im Geiste bei ihr und das ist der beste Schutz, den man sich wünschen kann. Auch stimme ich Euch zu, daß der Raum allemal zu klein ist, um sieben Menschen aufzunehmen und wir in dieser Enge nur eine zusätzlich Bedrohung für Salkya darstellen würden. Ich bin derjenige gewesen, der ihren Seelenzustand am eigenen Leibe erlebt hat und darum hoffe ich, daß sie mir ein großes Vertrauen entgegen bringen wird. Von daher bitte ich Euch, Bruder Haldor, jetzt diese Tür aufzuschließen. Danach werde ich alleine zu Salkya gehen und sie wecken. Wenn ich Hilfe benötige, werde ich nach Euch rufen. Seid Ihr damit einverstanden, Brüder im Geiste?"
Er wendet sich an die die Magierin, den Akoluthen und den Maraskaner und spricht: "Gelehrte Dame, ich danke Euch für Eure Bemühungen, aber bitte vertraut dem Herrn Boron und mir, daß wir wissen was wir tun. Euer Ehren, ich danke Euch für Euren Beistand. Die ewig Junge wird mit Sicherheit eine Bereicherung für Salkya sein, wenn sie ihr Leben neu beginnen möchte, doch soweit sind wir noch nicht. Bitte vertraut dem Schweigsamen und mir, daß wir hier noch einige Schritte tun müssen, bevor andere Kräfte wirken können. Bruderschwester, ich danke Euch für Euer Ehrgefühl, aber bitte vertraut dem Raben-Bruder und mir, daß das Seelenheil Salkyas in unseren Händen wohlbehütet sein wird." Seine Stimme ist dabei ruhig, aber sehr bestimmt gewesen und es wird klar, daß er die drei nicht beunruhigen möchte, aber auch keinen Widerspruch dulden würde.
Dann tritt er vor die Tür und schlägt ein Boronsrad in die Luft, darauf wartend, daß Bruder Haldor die Tür aufschließt.
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#24
Ruhollar nimmt auf der entgegengesetzten Seite der Türaufhängung Stellung. Seinen Schnitter stellt er neben sich, da diese Waffe schon einmal von Salkya gegen ihn verwendet wurde. Sollte Salkya auch nur im Entferntesten um Hilfe bitten, ist er bereit den Raum zu stürmen.
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#25
Nun dann soll es so geschehen. Bruder Waldemar, ich werde vor der Türe warten und beten. Ich werde im Geiste bei euch sein auf das Ihr Halt findet in dieser Situation, die euch an Orte bringen mag, die wir nicht kennen und wo Ungewißheit lauert. Dann zeichnet Bruder Menekath das Boronsrad über Bruder Waldemar.
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#26
Nachdem Bruder Haldor die Tür aufgeschlossen hat und von dieser zurücktrat, atmete Bruder Waldemar noch einmal tief durch, schob die Tür langsam auf und betrat den dahinter liegenden Raum. Das Praioslicht brach sich langsam durch die Wolken und auch der Regen hatte fast aufgehört. Ein einzelner Lichtstrahl fiel durch das Fenster und endet direkt auf Salkyas Brust.
Ein Hoffnungsfunke, wie mir scheint. Alveran scheint uns gnädig zu sein., denkt Waldemar sich bei diesem Bild, welches sich ihm präsentiert. Dann nimmt er die Fesseln und den total erschöpften Körper war. Boron stehe der armen Seele bei!
Er geht einen weiteren Schritt auf Salkya zu und spricht sanft auf sie ein:
Salkya, meine Tochter, hörst Du mich. Der Morgen küßt Deine Brust und die Schatten der Nacht sind vergangen. Erwache aus Deinen bösen Träumen und schau hoffnungsvoll in den neuen Tag.
Dann streicht er ihr beruhigend über die Stirn und wendet sich als erstes Ihrer ihm zugewandten Handfessel zu, um sie zu öffnen. Hierbei bermerkt er, wie wund das Gelenk ist und kann sich nur zu bildhaft, die Bewegungen vorstellen, die dazu geführt haben müssen und wie schmerzhaft diese Scheuerstellen sein müssen.
Mit einem Blick durch die geöffnete Tür, spricht er leise, um Salkya nicht zu erschrecken, aber dennoch verständlich genug, damit man ihn außerhalb der Kammer hören kann: Werter Bruder Menekath, würdet Ihr bitte eine Schüssel klaren Wassers und ein sauberes Tuch holen lassen? Dann öffnet er die Handfessel und schaut Salkya freundlich ins Gesicht. Der Ewige ist bei Dir und ich als sein Diener stehe an Deiner Seite, um Dir zu helfen. Wir haben die Schrecken der letzten Nacht vertrieben und wollen uns nun um Deine Sorgen und Nöte kümmern.
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#27
Salkya dreht den Kopf weg, als Bruder Waldemar ihr über die Stirn streicht. Ihre Angst wird von wachsender Wut zurück gedrängt. 'Wie kann dieser Mann so tun, als sei nichts geschehen?', denkt sie sich. Ruckartig wendet sie den Kopf und zuckt schmerzerfüllt zusammen. Ihre nun freie Hand ertastet eine beachtliche Beule am Hinterkopf. Zornig funkelt sie den Geweihten an. Es ist ihr egal, dass sie ihm ausgeliefert ist, ebenso wie es egal ist, dass er vor der Tür noch Verstärkung hat und es interessiert sie auch nicht, dass sie unfreundlich zu ihm ist: "Ich brauche deine Hilfe nicht mehr, Priester," in ihrer Stimmer schwingen Verachtung und Anklage. "Ich möchte jetzt gehn. Lass mich frei," ungeachtet ihrer Schmerzen und Erschöpfung, versucht sie sich aufzurichten um selbstständig die anderen Fesseln zu lösen, als die Umgebung um sie herum verschwimmt und alles sich zu drehen beginnt. Sie sinkt wieder zurück und ihre Finger verkrampfen sich in den Falten der Decke, während sie mit zusammengebissenen Zähnen spricht: "Und hör auf zu lachen."
"Who saves a man, saves the world"
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#28
Bruder Waldemar schaut sehr besorgt, in Salkyas Augen.
Es tut mir leid, wie Du behandelt worden bist. Salkya bitte glaube mir. Wir mußten eine Situation klären, die noch bedrohlicher war, als es die Deine ist. Das mag Dir nur ein schwacher Trost sein, aber es ist wahrlich so geschehen.
Während sie zurück ins Lager sinkt, versucht er weiterhin beruhigend auf sie einzureden.
Draußen stehen Deine Freunde, die die ganze Nacht in Besorgnis um Dich ausgeharrt haben. Bitte beunruhige sie nicht weiter, indem Du hier herumtobst. Du bist nicht ganz Herr Deiner Sinne. Ich habe nicht gelacht. Mir ist im Moment nicht zum Lachen zu Mute. Weder aus Schadenfreude noch aus Gehässigkeit. Ich bin von Mitleid mit Dir und Deiner Situation erfüllt.
Dabei denkt er sich: Wenn Sie wieder das Lachen hört, dann hört sie mit Sicherheit auch wieder diese Einflüsterungen. Ich werde wohl noch einmal versuchen müssen in ihre Gedanken und Träume einzutauchen. Aber dafür ist die Arme viel zu erregt. Ich hoffe, die Anwesenheit ihrer Freunde und etwas Fürsorge um ihre geschundenen Gelenke und ein stärkender Tee, wird sie etwas beruhigen.
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#29
"Du lügst mich ja schon wieder an, Priester" erwiedert Salkya kalt, auch wenn die Erschöpfung und eine, wenn auch gut versteckte, Enttäuschung in ihrer Stimme für den Geweihten nicht zu leugnen sind. "Ich will dein Mitleid nicht. Lass mich frei." Sie blinzelt wütend, bei dem Versuch das Schwindelgefühl los zu werden. Das dumpfe Pochen im Hinterkopf erschwert klare Gedanken und lässt sie den Raum nur verschwommen wahrnehmen.
"Who saves a man, saves the world"
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#30
Vor der Tür wartet Joolayn, dem es nur sehr schwer fällt draussen zu warten und Salkya nicht helfen zu können. Noch schlimmer erscheint es ihm, dass er dem Geweihten nicht von seinen Erkentnissen um die "Stimme" und deren Einfluss auf Salkya berichten kann, als er von draussen die Gespräche versucht mitzuverfolgen und sich dabei sehr gut an Salkya erinnert, wie sie unter dem Einfluss der Stimme reagierte und der klang ihrer Stimme ihm diesen Einfluss nun deutlich zeigte. "Was soll ich nur tun....?"
Dann entschloss er sich schonmal loszugehen das Wasser zu holen, was er auch mithörte. So konnte er wenigstens ein wenig was beitragen.
So flüsterte er Layla zu:"Ich geh kurz Wasser und ein Tuch holen, sag du es bitte dem werten Bruder Menekath.

So machte er sich auf dem Weg.
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#31
Still schweigend lauschte Layla dem Gespräch in der Kammer. Sie war sichtlich besorgt und etwas enttäuscht das sie auf keine Weise helfen konnte. Als Joolayn ihr ins Ohr flüsterte drehte sie sich zu ihm um "Ja mach ich." flüsterte sie und sah Joolayn nach. Dann wandte sie ihren Blick auf Bruder Menekath und wartete auf den richtigen Moment ihm zu sagen das Joolayn schon losgegangen war.
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#32
Die Sekunden ziehen sich wie träger Schleim dahin.
Warum passiert da drinnen nichts. Ruhollar setzt einen Fuß vor. Sollte er sich den Anweisungen der Diener des schweigsamen Bruders wiedersetzen? Was ist da drinnen los? Sein Hertz hämmert mittlerweile bis zu Hals. Ich werde jetzt da rein gehen, sagt er mehr zu sich selbst als zu den anderen Anwesenden und macht einen entschlossenen Schritt vor zu Tür.
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#33
Bruder Waldemar wendet sich Salkya nochmals intensiver zu und spricht beruhigend weiter:
Mein Kind, beruhige Dich doch. Im Namen Borons des Schweigsamen, wir alle hier wollen Dir doch nur helfen. Laß uns Deine geschundenen Stellen versorgen und Dir einen stärkenden Tee bringen. Du mußt zur Ruhe und zu Kräften kommen. Es wird Dich keiner weiter festhalten, wenn wir Dir nicht mehr helfen können. Es soll nur alles zu Deinem Wohle geschehen.
Dann hört er hinter sich ein Rascheln an der Tür und dreht sich um. Er blickt in das Gesicht der jungen Maga, die im Türrahmen steht. Auch der Maraskaner steht dort und versucht einen Blick zu erhaschen.
Werte Layla, bitte versucht Salkya etwas zu beruhigen. Sie scheint Euch wohlgesonnener zu sein, als mir. Geehrter Ruholla könntet Ihr bitte einen Tee besorgen, damit Salkya etwas beruhigendes und warmes zu sich nehmen kann, daß sie wieder erstarke. Bruder Joolany, bitte besorgt Ihr etwas Wasser und Tücher, damit wir uns um Salkyas Wunden kümmern könnern.
Dann bemerkt er, daß der Geweihte der Jungen Göttin, gar nicht mehr vor der Kammer steht.
Werter Maraskaner, da seine Ehren Joolany nicht mehr hier ist, bitte ich Euch, Euch ebenfalls um Wasser und Tuch zu kümmern.
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#34
"Zu meinem Wohle..? Ihr wollt mir ja alle nur helfen. Und deshalb bin ich jetzt hier, was? Was willst du noch von mir, Priester? Ich habe dir schon gegeben was du wolltest und als ich dann jemanden brauchte, wurde ich niedergeschlagen und an dieses Bett gefesselt. Ich hätte von anfang an auf ihn hören sollen. Er hat mich vor diesem Ort hier gewarnt." Ein weiterer Versuch sich aufzurichten scheitert und Salkya schießen ungewollt Tränen in die Augen: "Warum?" fragt sie leise und in ihrer Stimme schwingt Verzweiflung mit: "Warum darf ich nicht gehen?"
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#35
Ruhollar ist im ersten Moment hin und her gerissen. Er soll von hier weg? Doch dies ist auch eine Gelegenheit der ehrenwerte Schwester Salkya zu helfen. Er wendet sich an den Boroni:
„Werter Bruder des Bruders Boron. Ich werde mich sofort auf den Weg machen“
Mit diesen Worten macht er sich sofort auf den Weg zur Küche.
Es wird wohl schon jemand anwesend sein.
Kurz hält er in seinen Schritten inne, als sein Blick durch eine offene Tür fällt. Eine Magd bezieht in dieser Kammer das dort vorhandene Bett.
War nicht auch die Rede von Tüchern?
Ohne zu zögern betritt Ruhollar die Kammer und nimmt ein frisch gewaschenes Laken an sich. Das Gezeter der Magd dringt nicht zu ihm durch. Endlich erreicht er die Küche.
Es muss doch hier irgendwo ein Becher zu finden sein.Da auf dem Regal. Schon füllt Ruhollar den Becher mit heißem Wasser, das über einem Feuer in einem Kessel kocht.
Tee…..?? Meine Kammer…Und schon ist er wieder Unterwegs. In seiner Kammer führt ihn sein Weg zu der Kleinen Reisetruhe. Schnell das Buch… da haben wir ja schon das benötigte.
Ruhollar nimmt etwas von dem Gulmond und die Reste des Drachenschlundes. Ab ins Wasser damit. Und nun ohne Umwege zurück.
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#36
Bevor Layla den Mund aufmachen konnte, hatte Ruhollar sich aufgemacht die gewünschten Sachen zu besorgen. Sie wandte sich Bruder Waldemar zu. "Verzeiht ehrenwerter Bruder, Joolayn hat sich bereits aufgemacht Wasser und ein paar Tücher zu holen aber ich wollte nicht so ohne weiteres den Raum betreten um es euch mitzuteilen. Er ist sicher bald zurück." sagte sie etwas schüchtern. Irgendwie fühlte sich Layla recht hilflos stellte sich aber dennoch zu Salkya mit einem beschämten Blick. "Es tut mir sehr leid euch niedergeschlagen zu haben, Salkya. Ich wollte euch nicht weh tun."
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#37
Joolayn kehrte nun endlich zurück. Er war komplett durchnässt und stand tropfend mit einer Schale Wasser in der Tür.
Er sah Layla an und sagte nur "frag nicht..."
Dann wandte er sich Bruder Menekath zu und sagte "Euer Ehrwürden, ich habe das Wasser nach dem ihr gewünscht habt. Doch leider konnte ich keine Tücher finden...Da war so eine Magd, die hatte Tücher und Laken, aber sie warf mit Töpfen nach mir, als ich mir eines nehmen wollte. Wegen EINEM Laken, kaum vorstellbar. Sie schien sehr sauer zu sein...und dann hab ich beim ausweichen ihrer Töpfe auch noch das halbe Wasser verschüttet, wie ihr sehen könnt. Bitte verzeiht." Joolayn stellte das Wasser ab und wrang seinen Regenbogenfarbenen Gürtel etwas abseits aus.
Dann schaute er leicht bedrückt zu Salkya und eine Welle Schuldgefühle überkam ihm, als er die aufgescheuerten Handgelenke erblickte.
Wieso konnte er es nicht verhindern, dachte er...
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#38
"Das habt Ihr aber getan," wendet Salkya sich kurz und knapp an die Magierin und in ihrer Stimme vermischen sich Angst und Wut.

Zwei Herzschläge lang schließt sie die Augen, bevor sie nochmals versucht sich aufzurichten. Mit der freien Hand will sie sich stützen, scheitert aber erneut. Wütend blinzelt sie die Tränen weg, kämpft gegen die wachsenden Furcht an. 'Warum stehen sie alle nur da und schauen? Warum bindet mich niemand los? Sie werden mich nicht gehen lassen. Niemals. Warum tut keiner was? Hilf mir... Bitte...,' aber niemand antwortet ihren Gedanken.

Ungeachtet der Schmerzen zerrt sie erneut an den Fesseln, als ihre Angst den Verstand ausschaltet und nur noch ihre Instinkte handeln. Verzweifelt versucht sie sich zu befreien, während sie mit der freien Hand wild umher fuchtelt, um jede Annäherung zu verhindern.
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#39
Bruder Joolayn, ich danke Euch für Eure Bemühungen. Bis Ruholla zurück ist, sollten wir versuchen Salkya etwas zu beruhigen. So aufgewühlt, wie sie im Moment ist, schadet sie nicht nur sich, sondern auch diejenigen, die ihr helfen wollen.
Danach wendet er sich an Salkya und spricht mit sehr beruhigendem Ton: Werte Salkya, bitte beruhige Dich endlich, wir sind alle nur hier, um Dir zu helfen.
Mit einem sachten Schritt tritt er an Salkyas Bett heran, legt seine rechte Hand auf ihre Stirn und die linke Hand auf seinen Brustkorb. Dort spürt er seinen eigenen Herzschlag, den er versucht zur Ruhe zu bringen und seine eigene Ruhe auf Salkya zu übertragen. Dann wendet er seinen Blick gen Alveran und spricht:
Herr Boron, im Namen der Heiligen Velvenya und der Heiligen Noiona bitte ich Dich, sende Salkya Deine Ruhe und laß ihre wirren Gedanken für die nächste Zeit klarer erscheinen. Stehe ihr bei in dieser umtosten Zeit und offenbare ihr Deine Güte, indem Du ihre Alpträume ruhen läßt. Gnädige Marbo, erhöre den Ruf Deines Kindes und sende uns Deinen Beistand.
Dann nimmt er seine linke Hand von seinem Herzen und zeichnet ein Boronsrad in die Luft über der immer noch auf dem Bett liegende Salkya.
An Joolayn und Layla gewandt spricht er: Ich habe den Segen Velvenyas und den Zuspruchs Noionas auf Salkya erbeten und bin mir sehr sicher, daß Boron und Marbo uns gnädig gestimmt sind, sodaß Salkya sich jetzt beruhigt haben sollte. Wir sollten sie jetzt schnellstmöglich von ihren Fesseln befreien, damit sie sich frei bewegen kann und dann ihre Wunden versorgen. Rohalla wird bestimmt gleich kommen. Bitte seid so gut und helft mir, ihre Fesseln zu lösen.
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#40
Salkya zuckt bei Bruder Waldemars Berührung heftig zusammen und kurz verzieht sie schmerzerfüllt das Gesicht. Schon will sie sich dagegen wehren, als mit einem Mal, eine Welle der Ruhe sie durchdringt. In ihrem Verstand hallt ein wütender Schrei nach, aber auch der ist bald verstummt. Ihr rasender Herzschlag beruhigt sich langsam wieder und ihr Blick wird etwas klarer. Die Wut ist verraucht und zurück bleiben bleierne Müdigkeit, Kopfschmerzen, verletzte Hand- und Fußgelenke und eine unsichere Furcht, mit der sie den Priester anschaut. "Bitte.... nicht einsperren...," flüstert sie erschöpft und blickt den Geweihten flehend an.
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