Die Geschichte von der Nymphe vom Mada-See
Inmitten im finsteren Wald liegt ein kleiner verwunschner See, der schon viel Unheil brachte über Familien und Verliebte. Denn so lautet seine Geschichte:
Der junge Holzfäller Bjarnebold zog an einem wunderschönen Sommertag aus, um für seine Verlobte ein besonderes Geschenk für die Hochzeit zu suchen. Doch ging er nicht zu einem Krämer und kaufte Geschmeide oder edle Steine, sondern er ging in den Wald. Denn dort hatte er in einem See, als er nach Dämmerung aus dem Wald kam, neben Madas Antlitz, Edelsteine auf dem Grund schimmern sehen.
Zur Dämmerung erreichte er diesen See. Er ließ sich dort nieder und wartete auf die Dunkelheit und auf Madas Antlitz. Und als sie auf dem Wasser erschien, fingen auch vier kleine Edelsteine an zu leuchten. Bjarnebold handelte sofort und tauchte hinab. Doch ach, der See war zu tief. So sehr er sich auch mühte, er konnte den Grund und die Steine nicht erreichen. Er war sich jedoch sicher, dass er genau so einen kleinen, runden Stein haben wollte, denn sie waren wunderschön. So wunderschön wie seine Braut.
Als er aus dem Wasser kam, saß dort eine Nymphe und sah ihn an. Er erschrak und wich zum Walde zurück. Er erklärte ihr, dass er rechtschaffen sei und Mütterchen Travia sein Leben lenke, weshalb sie gehen solle, um ihn nicht zu versuchen. Traurig ging sie davon.
Die nächsten Tage versuchte er jede Nacht einen der Steine zu erlangen. Doch es gelang ihm nicht. Jeden Abend wartete die Nymphe, doch er schickte sie davon. So gingen Götternamen ins Land. Wenn Mada sich nicht zeigte waren die Steine besonders fern und fast verloschen, doch wenn sie in voller Pracht am Himmel stand, schienen sie fast unter der Oberfläche zu sein.
Als die Tage kälter wurden, wollte Bjarnebold wieder in sein Dorf gehen und so sprach er zu sich selbst, dass er wiederkommen werde, sobald die Jahreszeiten sich wandeln und es wieder wärmer würde. In diesem Moment stand die Nymphe bei ihm. Was würde er denn machen, wenn ein anderer die Steine holt? Diese Angst hätte er auch, sagte Bjarnebold, doch er weiß nicht, ob er hier nicht erfrieren würd in grimmen Winter. Die Nymphe schüttelte ihren Kopf, denn ganz in der Nähe wäre eine kleine Holzhütte, dort könnte er bleiben. Und so tat er. Mit der Zeit am Tage richtete er das kleine Häuschen her und jagte und sammelte für den Winter. Des Nachts tauchte er nach den Steinen des Mada-Sees. Die Nymphe besuchte ihn häufig. Sie redeten miteinander und sie verschönte ihm die einsamen Nächte. Dabei vergaß er seine Verlobte, seine Familie und das Mütterchen Travia.
So gingen die Jahre ins Land. Bjarnebold wurde älter, bis er ein Greis war. In einer Vollmondnacht tauchte er wie immer nach seinem Stein. Er tauchte tiefer und tiefer, bis ihm fast keine Luft mehr im Körper war. Je näher er kam, desto heller wurde das Licht. Es wurde größer und größer. Als er es erreichte, konnte er in ihm das Gesicht eines alten Mannes sehen, doch er war es nicht. Der Alte sah ihn traurig an und seine Lippen formten die Worte: „Nun sind es nicht mehr vier Steine im Mada-See.“
Seit diesem Tage schienen fünf Lichter am Grund des Sees und Bjarnebold ward nicht mehr gesehen.
Inmitten im finsteren Wald liegt ein kleiner verwunschner See, der schon viel Unheil brachte über Familien und Verliebte. Denn so lautet seine Geschichte:
Der junge Holzfäller Bjarnebold zog an einem wunderschönen Sommertag aus, um für seine Verlobte ein besonderes Geschenk für die Hochzeit zu suchen. Doch ging er nicht zu einem Krämer und kaufte Geschmeide oder edle Steine, sondern er ging in den Wald. Denn dort hatte er in einem See, als er nach Dämmerung aus dem Wald kam, neben Madas Antlitz, Edelsteine auf dem Grund schimmern sehen.
Zur Dämmerung erreichte er diesen See. Er ließ sich dort nieder und wartete auf die Dunkelheit und auf Madas Antlitz. Und als sie auf dem Wasser erschien, fingen auch vier kleine Edelsteine an zu leuchten. Bjarnebold handelte sofort und tauchte hinab. Doch ach, der See war zu tief. So sehr er sich auch mühte, er konnte den Grund und die Steine nicht erreichen. Er war sich jedoch sicher, dass er genau so einen kleinen, runden Stein haben wollte, denn sie waren wunderschön. So wunderschön wie seine Braut.
Als er aus dem Wasser kam, saß dort eine Nymphe und sah ihn an. Er erschrak und wich zum Walde zurück. Er erklärte ihr, dass er rechtschaffen sei und Mütterchen Travia sein Leben lenke, weshalb sie gehen solle, um ihn nicht zu versuchen. Traurig ging sie davon.
Die nächsten Tage versuchte er jede Nacht einen der Steine zu erlangen. Doch es gelang ihm nicht. Jeden Abend wartete die Nymphe, doch er schickte sie davon. So gingen Götternamen ins Land. Wenn Mada sich nicht zeigte waren die Steine besonders fern und fast verloschen, doch wenn sie in voller Pracht am Himmel stand, schienen sie fast unter der Oberfläche zu sein.
Als die Tage kälter wurden, wollte Bjarnebold wieder in sein Dorf gehen und so sprach er zu sich selbst, dass er wiederkommen werde, sobald die Jahreszeiten sich wandeln und es wieder wärmer würde. In diesem Moment stand die Nymphe bei ihm. Was würde er denn machen, wenn ein anderer die Steine holt? Diese Angst hätte er auch, sagte Bjarnebold, doch er weiß nicht, ob er hier nicht erfrieren würd in grimmen Winter. Die Nymphe schüttelte ihren Kopf, denn ganz in der Nähe wäre eine kleine Holzhütte, dort könnte er bleiben. Und so tat er. Mit der Zeit am Tage richtete er das kleine Häuschen her und jagte und sammelte für den Winter. Des Nachts tauchte er nach den Steinen des Mada-Sees. Die Nymphe besuchte ihn häufig. Sie redeten miteinander und sie verschönte ihm die einsamen Nächte. Dabei vergaß er seine Verlobte, seine Familie und das Mütterchen Travia.
So gingen die Jahre ins Land. Bjarnebold wurde älter, bis er ein Greis war. In einer Vollmondnacht tauchte er wie immer nach seinem Stein. Er tauchte tiefer und tiefer, bis ihm fast keine Luft mehr im Körper war. Je näher er kam, desto heller wurde das Licht. Es wurde größer und größer. Als er es erreichte, konnte er in ihm das Gesicht eines alten Mannes sehen, doch er war es nicht. Der Alte sah ihn traurig an und seine Lippen formten die Worte: „Nun sind es nicht mehr vier Steine im Mada-See.“
Seit diesem Tage schienen fünf Lichter am Grund des Sees und Bjarnebold ward nicht mehr gesehen.