Nachdem die letzte lange Schulwoche vor den Herbstferien vorbei ist, wollte ich auch noch meine Lieblingspanne aufschreiben. Eigentlich war es sogar eine Doppelpanne...
Gleich am ersten Abend ist mir aufgefallen, dass der frühergraute Mann mit der hässlichen Narbe am Hals ganz allein in der Taverne herumsaß, und da es nicht gut ist, allein zu trinken, lud ich ihn an unseren Tisch mit ein. Wir kamen recht bald darin überein, dass die Mittelländer entweder ein herzloses oder ein schwächliches Volk sind, wenn sie meinen, sie müssten einem Mann aus dem Weg gehen, nur weil er die Zorgan-Pocken überlebt hat. Ich fand den Fremden recht sympatisch, vielleicht ein bisschen düster und etwas zu schüchtern... - und dann endete er in einem stinkenden Haufen Maden!
Auch meine zweiter Versuch, einen bescheidenen, wortkargen Pilger, dem Hauptstrom der Handlung etwas näher zu bringen, endete in einem Disaster. Nach der wundersamen Heilung durch den Tee der Perraine hatte er vergessen, den Verband an seiner verstümmelten Hand abzunehmen. Ich wollte ihn noch daran erinnern, aber in dem Trubel hat er mich wohl nicht gehört. Ich habe ihn wohl für einen ausgemachten Schussel, aber keineswegs für den Heerführer des Bösen gehalten...
Dass ich meine sozialintegrativen Bemühungen gleich zweimal an die Schurken der Geschichte verschwendet habe, gab mir schon zu denken. Ist da das Helfersyndrom mit mir durchgegangen? Oder liegt es an einer beruflich bedingten Wahrnehmungsstörung? Inzwischen bin ich jedoch sicher, dass es keinen Grund zur Sorge gibt. Meine Doppelpanne ist nur ein weiterer Beweis dafür, dass die Thorwaler mehr Herz als Verstand haben...