Repertoire-Erweiterung
#21
Also ich finde den ganzen Pseudomittelalter-Mitgröl-Kram eher uninteressant bis störend. Ich verstehe, dass es da eine Zielgruppe gibt, die das Gemeinsam-am-Lagerfeuer-Lieder-singen-Feeling schätzt und irgendwie ins LARP übertragen will, ich verstehe auch dass der/die gemeine LARP-Barde/in da auch was für im Repertoire haben will.
Aber nicht nur Nachfrage schafft Angebot, sondern auch Angebot Nachfrage - will sagen: man muss nicht alles spielen, was das Publikum will. (Mir persönlich soll die Hand abfaulen, wenn ich jemals "Yesterday" öffentlich spiele !). Lieber das spielen, was man selber mag.

Zurück zum Thema LARP: Ich habe ja schon Etuden genannt. Prinzipiell kann der/die des Notenlesens leidlich Kundige (ich gehöre leider nicht dazu, aber meine Frau) sich so ziemlich jedes Lehrbuch für klassische oder romantische Gitarre schnappen (ich empfehle bedenkenlos alles vom Voggenreiter Verlag) und etwa die Hälfte des Inhalts wird irgendwie LARP-tauglich sein, jedenfalls tauglicher als der Streuner-Kram oder ein in Schrammel-4/4-Takt gepresstes Volkslied. Ich bin ja nicht viel auf LARPS oder ähnlichen Veranstaltungen, aber die Versionen von "Geyers schwarzer Haufen" die ich so gehört habe.... Urks, da lief's mir doch kalt den Rücken runter.

Besonders hingegen schätze ich die Leute, die fünf oder sechs Akkordmuster drauf haben (die zwei üblichsten Verdächtigen habe ich ja schon genannt) und sich je nach Situation einen hübschen Text dazu ausdenken. Die im Vlad-Rückblick von Cartefius genannte Ballade wäre tatsächlich eine cooooole Sache gewesen. Da kann man dann zwar nicht mitsingen/-grölen, aber das ist in meinen Ohren kein Nachteil.

Wer dann noch einen Basslauf oder ein einfaches Picking dazu hinbekommt, kann eigentlich nicht mehr viel falsch machen. Für meinen persönlichen LARP-Musikgeschmack.

Ach, und wenn es doch Irgendwie-Folk sein soll: Antiquarisch "Das kleine dicke Liederbuch" ergattern. Das mit dem roten Leineneinband. Only Liederbuch you'll ever need, finde ich. (EDIT: Gerade nachgesehen - kostet so um die 20 Euro.)

Liebe Grüße,
H.
Wenn ich realistisch bin, geh' ich nicht raus. Wenn ich realistisch bin verlass' ich grundsätzlich nicht das Haus! - Die Sterne, "Wenn ich realistisch bin".
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#22
Einer der besten Barden, die ich je gesehen habe, war auf einem Mittelaltermarkt. Soweit ich es erkennen (erhören) konnte, trug er nur eigene Kompositionen vor, vielleicht das ein oder andere mal von einer bekannten Weise inspiriert, aber ausschließlich mit Texten um die Geschichte und Sagen der Burg, auf der der Markt statt fand.
Ein Barde muss nicht zum Gröhlen und Saufen aufspielen, ebenso wenig ausschließlich der Minne frönen, aber kreativ sollte er sein.
Nach einem 14-Stunden-Arbeitstag an einem Marktstand neben der Hauptbühne klingt das Palästinalied, zum 100. mal gespielt, auch von den besten ihrer Zunft vorgetragen, öd und schal.
Der Tod ist allgemeiner als das Leben......
jeder stirbt, aber nicht jeder lebt.
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#23
Ich meine, man muss natürlich auch den Barden in Schutz nehmen. Ein Kunststück muss halt geübt werden, win Repertoire kann nur eine gewisse Größe haben. Den ersten Bauchtanz auf einem LARP fand ich auch stimmungsvoll, mittlerweile nervt mich schon der Gedanke, obwohl ich es lange nicht mehr gesehen habe. Analoges gilt für die Vorführung von Kampftechniken usw. usf.

Ich denke, man sollte bei allem die Stimmung des Cons aufnehmen. Wenn also der ZuZ nächstes Jahr zur Feier der Dämonenschlacht stattfindet, bieten sich Heldenlieder im Stile des Nibelungenliedes in kurz an, bei Vlad eher schwermütige russische Weisen, auf dem Boltan-Con die zotigen Tavernenlieder usw.
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#24
Oh, bitte nicht falsch verstehen: Ich habe hohen Respekt vor allen, die sich auf einem LARP trauen ein bisschen musikalische Untermalung hereinzubringen.

Und dass die dann dem man-kann-es-nicht-jedem-recht-machen-Syndrom zum Opfer fallen, tut mir für die armen Barden/innen auch leid. Nur wenn ich gefragt werde, was ich persönlich mir wünsche, sage ich halt: mehr zupfen, weniger grölen. Mehr dichten, weniger nachspielen. Und mehr Kupfer für die armen Musiker/innen!

Liebe Grüße,
H.
Wenn ich realistisch bin, geh' ich nicht raus. Wenn ich realistisch bin verlass' ich grundsätzlich nicht das Haus! - Die Sterne, "Wenn ich realistisch bin".
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#25
(10.10.2008, 12:58)Harry schrieb: mehr zupfen, weniger grölen. Mehr dichten, weniger nachspielen. Und mehr Kupfer für die armen Musiker/innen!

Das trifft es recht gut.....
Der Tod ist allgemeiner als das Leben......
jeder stirbt, aber nicht jeder lebt.
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#26
Ich persönlich bin im Schreiben von Liedern eher eine Niete. Komponieren gehört leider nicht zu den Sachen, die ich kann, daher werde ich wohl auf bereits existierendes Liedgut zurückgreifen müssen.
Aber ich freue mich über die ganzen Anregungen hier und bin bereits auf der Suche nach passenden Sachen.
Konkrete Vorschläge sind ebenfalls immer gern gesehen.
Von Beruf: Allzweckelfe... Jeder sollte eine haben!

Ariennas Webseite: http://www.arienna.de

Muh?

Die Axt im Haus ist der erste Schritt zur Besserung.
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#27
Schau doch mal bei Jan Hegenberg! der drei vier coole Lieder fürs Larp sehr passend!
Thorwaler beim Frühstück sind nicht ertragbar!!
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#28
Empyrium - Where at night the wood grouse play
Ein Album voller träumerischer, melancholischer Melodien.

Empyrium

Weiterhin nützlich:
www.weltdeslarp.de/download/larpliederbuchv01.pdf

noch im Aufbau/hoffentlich Wachstum:
www.larp-lieder.de/
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jeder stirbt, aber nicht jeder lebt.
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#29
(10.10.2008, 16:09)Arienna schrieb: Ich persönlich bin im Schreiben von Liedern eher eine Niete. Komponieren gehört leider nicht zu den Sachen, die ich kann, (...)
Beim Umdichten von Texten bin ich ganz passabel und könnte Hilfe anbieten; von Noten habe ich dafür so garkeine Ahnung...
 .  
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#30
Das PDF hatte ich schon mal irgendwo gesehen. Das Larp-Lieder-Archiv ist mir durchaus bekannt. Danke Smile
Von Beruf: Allzweckelfe... Jeder sollte eine haben!

Ariennas Webseite: http://www.arienna.de

Muh?

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