Schattenfeste: Was bisher geschah
#5
Als Rakorum Balter, der Than von Falkenstein herausfand, dass ausgerechnet sein Sohn Karon eine schmählichen Untat wider Gesetz und Ordnung begangen hatte, wollte er ihn Kraft seines Amtes verstoßen und verbannen, doch die Geweihte der Ewigjungen, die sich auf das Vorrecht göttlicher vor weltlicher Gerichtsbarkeit berief, hob den harten Urteilsspruch wieder auf. Statt dessen verurteilte sie Vater und Sohn dazu, gemeinsam mit der Heilerin Morag auszuziehen, um nach der verlorenen Kristallkugel zu forschen und sie womöglich zurück zu bringen.

An der Hexenpforte, wo die Diebe mit ihrer Beute verschwunden waren, fanden sie tatsächlich einen Hinweis auf ein sonderbares Weib, das fernab von jeder menschlichen Gesellschaft in einem düsteren, alten Teil des Waldes wohnte. Obwohl keinem der drei wohl war bei der Vorstellung, womöglich einer leibhaftigen Hexe entgegen treten zu müssen, folgten sie der Spur und als sie schließlich vor der Hütte der Alten standen, schienen sich ihre schlimmsten Befürchtungen zu erfüllen.

Morag forderte den Kristall zurück, den sie von ihrer Meisterin geerbt hatte, doch das unheimliche Weib erwiderte ihr, dass sie ein Jahr und einen Tag ihre Schülerin sein müsse, um Erbe ihres Blutes und ihres Geistes gerecht zu werden. Morag nahm die Herausforderung an und beschloss zu bleiben.

Übler erging es dem Than von Falkenstein. Die Alte schalt ihn einen nichtwürdigen Feigling, der ein Leben lang nichts anderes getan hatte, als den Weg seiner Ahnen zu verleugnen. Dann verwandelte sie ihn in einen wilden Eber und er floh grunzend in den Schutz des Waldes.

Der einzige, dem das sonderbare Weib freundlich gesonnen schien, war Karon, doch vielleicht hatte sie auch nur Mitleid mit dem traurigen Schicksal, das sie für den jungen Mann vorausgesehen hatte. Nur allzu bald - so prophezeihte sie ihm - würde er in einem Kampf gegen einen übermächtigen Gegner fallen. Karon kehrte also allein nach Falkenstein zurück, doch anstatt sich voller Trauer und Furcht unter den Röcken seiner Mutter zu verstecken, bat er den grimmigen Söldnerführer, ihn alles zu lehren, was es über den Weg des Schwertes zu wissen gäbe. Er wusste zwar nicht, wen er so sehr gekränkt hatte, dass diese Schmach nur mit Blut wieder gutzumachen wäre, aber wenn es tatsächlich zu der Begegnung käme, die ihm die Hexe prophezeit hatte, dann wollte er wenigstens nicht kampflos sterben.


(Forumsgeschichte: "Alte Wege")
Lord, give me patience... - but please hurry !!!
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Schattenfeste: Was bisher geschah - von Hetja - 30.06.2006, 10:09
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