Einigermassen ambientetaugliche Säge
#1
Hallo allseits,

hat jemand einen Tipp bzgl. einer einigermassen ambientetauglichen, möglichst kleinen Säge?

Ich meine *keine* Polsterwaffe, sondern ein echtes Werkzeug zur Darstellung eines Holzhandwerkers. Meine Sägen sind entweder aus orange lackiertem Metall oder so japanische Zugsägen, die zwar "exotisch" aussehen, aber aventurisch höchstens nach Maraskan passen könnten.

Aber irgendwie kommt mir ein Fuchsschwanz, den es ja durchaus mit Holzgriff gibt, so... un-ambientig vor. Zudem sägen die Dinger nicht besonders, ich hatte jedenfalls noch keinen guten in der Hand.
Ideal wäre eine Gestellsäge, aber die Dinger sind natürlich mächtig teuer. Und sperrig noch dazu.

Also, kennt jemand die Wundersäge, sägestark, ambientig, bezahlbar und nicht *zu* groß? Dann her mit der Bezugsquelle.

Ansonsten nehme ich zum Zeigen einen Fuchsschwanz mit und säge heimlich mit den un-ambientigen Ryobas. Oder zerdeppere mein Sparschwein und bestelle eine Gestellsäge.... Wollte ich eh immer haben, so'n Ding.

Lieben Gruß,
H.
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#2
Hallo Harry,

auch wenn sie etwas sperrig ist, würde ich dir aus Ambientegründen zu einer Gestellsäge raten. Bau sie dir doch selbst, dann kannst du auch schon mal dein Holzhandwerk üben. Auf www.berwelf.de gibt es eine Anleitung, hier der direkte Link http://berwelf.de/bauanleitungen/saege/saege.html

Liebe Grüße,

Björn
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#3
Was willst Du sägen (frisches Holz oder abgelagerte Bretter)?
und in welchem Umfang/Menge?

Warum keinen Fuchsschwanz? Mit einem guten Sägeblatt sägen die doch recht ordentlich. Mit einer großen Gestellsäge (wenn das jetzt so ein großes Teil ist, wie wir das zuhause haben) bist Du relativ unflexibel.
Auf jeden Fall würde ich mir zusätzlich noch eine kleine Säge mit Holzgriff anschaffen, die gibt's im Baumarkt idR für wenige Euro.

Ich habe übrigens keinerlei Ahnung, wie MA Sägen tatsächlich aussahen...
 .  
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#4
Hallo Stephan,
sts schrieb:Ich habe übrigens keinerlei Ahnung, wie MA Sägen tatsächlich aussahen.
Auch nicht viel anders, als heute.

Gestellsägen:
http://tarvos.imareal.oeaw.ac.at/server/...004762.JPG

Zweihandsägen:
http://tarvos.imareal.oeaw.ac.at/server/...009030.JPG
http://tarvos.imareal.oeaw.ac.at/server/...005874.JPG
http://tarvos.imareal.oeaw.ac.at/server/...008090.JPG
http://tarvos.imareal.oeaw.ac.at/server/...010084.JPG

Ungespannte Einhandsägen:
http://tarvos.imareal.oeaw.ac.at/server/...000260.JPG
http://tarvos.imareal.oeaw.ac.at/server/...000876.JPG
http://tarvos.imareal.oeaw.ac.at/server/...000799.JPG
http://tarvos.imareal.oeaw.ac.at/server/...003267.JPG
http://tarvos.imareal.oeaw.ac.at/server/...005959.JPG
http://tarvos.imareal.oeaw.ac.at/server/...009443.JPG
http://tarvos.imareal.oeaw.ac.at/server/...011163.JPG
http://tarvos.imareal.oeaw.ac.at/server/...011410.JPG
http://tarvos.imareal.oeaw.ac.at/server/...012383.JPG

Die Bilder sind übrigens alle aus dem Zeitraum 1000 - 1500.

Liebe Grüße,

Björn Andrews, Recherche und Archiv Mr. Green
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#5
Wow... Danke. Bob, äh, Björn - die Bilder sind ja ganz schön grauslig. Ich, äh, wollte nur eine Säge für HOLZ Smile . Aber vermutlich hast Du Recht - Gestellsäge ist mein Ding. Ich kann die ja auch auseinandergenommen transportieren.

Aber was das Selberbauen angeht - hast Du die Anleitung mal durchgeschaut?

Zitat:verwendetes Werkzeug: Fuchsschwanz, Feinsäge, Hobel, Drechselbank inkl. Drechselwerkzeuge, Holzborer (d = 20mm und d = 6 mm, passend für Holzdübel), Körner (oder wie das Ding für Holz heißt), Hammer, Schleifpapier (80er und 180er), Messschieber.

Da ist meine Ausrüstung doch um einiges Bescheidenener. Von meinem realen Können mal ganz abgesehen. Leider *seufz*. Aber es gibt ja noch das Online-Autionshaus. Oder den Trödelmarkt.

Dennoch: die Seite ist prima!

@sts: Die Baumarkt-Fuchsschwänze sägen in der Regel so "gut", dass ich das Holz effektiver durchbeisse. Mit einer Gestellsäge kann man übrigens ziemlich fein arbeiten, wenn sie das richtige Blatt hat. Ist insgesamt ein prima Allround-Werkzeug.

Liebe Grüße,

H.
(Gestellsägen-bekehrt)

EDIT: Bei nochmaligem Lesen der Sägen-Bauanleitung fällt auf, dass es auch ohne Drechseln geht und dadurch vermutlich auch noch gröber und somit "echter" wirkt. Hm. Ich werde es mal versuchen und berichten.
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#6
Hallo Harry,

bis auf die Drechselbank hast du doch bestimmt alles selber oder kannst auf die Werkzeuge eines Bekannten zugreifen. die Drechselbank ist meiner Meinung nach auch nur notwendig um die Gestellsäge etwas zu verzieren (Edit: Da warst Du schneller), kauf dir doch einfach schon fertig gedrechselte Holzstangen im Raumausstatterbereich deines Baumarktes oder beim Tischler.

Bist du ein Darpatbulle? Dann komm doch mit diesem Projekt zum noch festzulegenden Jahresabschlussbasteltreffen. Ich wette, dass da mehr als einer dabei ist, der dir helfen kann. Yo, wir schaffen das!

Björn der Baumeister
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#7
Björn schrieb:Bist du ein Darpatbulle? Dann komm doch mit diesem Projekt zum noch festzulegenden Jahresabschlussbasteltreffen. Ich wette, dass da mehr als einer dabei ist, der dir helfen kann. Yo, wir schaffen das!
@Harry: Auch, wenn Du kein Darpatbulle bist, kannst Du natürlich gerne kommen - wollte der Björn sagen.

Zitat:Björn der Baumeister
Björn der Quasselmeister.

@Björn: Raus aus dem Forum, rein in die Recherche!
Gruß
Jörg Schwarz
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#8
Hallo Harry,
Thraxas schrieb:@Harry: Auch, wenn Du kein Darpatbulle bist, kannst Du natürlich gerne kommen - wollte der Björn sagen.
Ja stimmt, genau das wollte ich sagen. Bist herzlich willkommen Harry Mr. Green

Liebe Grüße,

Björn
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#9
Hallo Harry,

bei Hornbach gibt es eine Gestellsäge für € 20,-. Mich stört an ihr ein bißchen, dass sie glänzt; wurde wahrscheinlich lackiert? Glänzte sie nicht, hätte ich mir sofort eine mitgenommen.

Liebe Grüße,

Björn
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#10
Hej,

Hornbach gibt's hier in der Nähe nicht. Ist aber egal, ich bin im Moment von der Sägenbau-Idee recht angetan und schon auf Holzsuche. Ich glaube, ich werde 4x2cm-Latten statt den vorgeschlagenen 4x4-Kanthölzern nehmen und die Verbindung zapfen - wird meine erste Zapfung, wird langsam Zeit dass ich mich da mal dran versuche.
Die Kanten runde ich dann mit dem Zugmesser. Dürfte angemessen unsymetrisch aussehen. Ich berichte, sobald ich da mit fertig (oder gescheitert) bin! Aber Danke für den Tipp.

Lieben Gruß,
H.

EDIT: Wer nicht selberbauen will - Zwanzig Euronen ist quasi geschenkt für so ein Ding. Ich wusste bisher eher so von 65 zzgl. MwSt..
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#11
@Björn
Kannst Du nicht das Holz mit Sandpapier behandeln?
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#12
So. Komme gerade aus der Werkstatt. Habe wichtige Erkenntnisse gewonnen, als da wären:

1. Es ist tatsächlich ohne weiteres möglich, innerhalb von 2 Stunden, mit wenig Werkzeug und Material im Wert von € 12,50- sowie mit der oben verlinkten Anleitung und Holzverarbeitungs-Grundkenntnissen ausgestattet eine Gestellsäge zu bauen, die relativ ambientetauglich aussieht.

2. Um darüber hinaus eine Säge zu bekommen, mit der man auch vernünftig sägen kann, bedarf es schon so mittelmäßiger Präzision, vor allem beim Sägen der Schlitze für das Sägeblatt. Sonst ist das Sägeblatt nämlich verzogen und verkantet leichter beim Sägen.

3. Ich verfüge leider nicht über diese Präzision. Die letzten 2 Stunden haben mir mal wieder vor Augen geführt, wie blamabel, bestenfalls rudimentär meine Holzverarbeitungs-Fähigkeiten sind. Na ja. Immerhin hält das Ding, aber ich werde mir eine neue Latte besorgen und bei Gelegenhei neu anfangen. Diesmal mit besserem Licht, einer gescheiten Unterlage und einem geschärften Beitel in der richtigen Größe. Mal sehen, ob es vor dem Boltan-LARP noch hinhaut, sonst könnt ihr mich da dann auslachen.

4. Fichtenholz ist billig (70 cent für 2000x48x24), aber Mist. Gab nix anderes im Baumarkt. Immerhin kann man relativ leicht (Kanten mit Messer, Zugmesser oder Beitel abrunden und das ganze Ding einölen) den Ikea-Baumarkt-Look des Holzes in einen grobschlächtig-abgenutzt-Look verwandeln. Aber halten wird das Ganze nicht lang.

Wer's selber ausprobieren will:

Verwendetes Werkzeug: Säge, 8-mm-Lochbeitel, Anschlagwinkel, Bohrwinde mit 6-mm-Bohrer. Dann noch Zugmesser, Messer und Schleifpapier.

Verwendetes Material: Fichtenkantholz 2000x48x24 mm, 1,3m Sisal-Seil, Sägeblatt, 2 6-mm-Dübel, Leinöl.

Im Prinzip wie in der oben verlinkten Anleitung beschrieben, aber das Drechseln weggelassen und das "H" durch Zapfung Hergestellt.

Fotos? Von dieser Säge bestimmt nicht, das wäre mir zu peinlich. Von der nächsten, wenn sie fertig wird. Versprochen.

Lieben Gruß,

Harry.

Edit / Nachtrag: Habe Heute noch mal die Kanten abgrundet, alles nachgeschliffen und dann - auf Anregung meines Nachbarn - das Holz mit Blumenerde eingerieben. Ist jetzt schön dunkel und sieht tatsächlich ganz passabel aus. Hurra!

Merke: Patinieren mit Blumenerde ist nicht so bescheuert, wie es klingt.
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#13
Ich würde als Holz für diese Zwecke Hartholz [selbstverständlich kein Leimholz] empfehlen: Buche, oder besser Eiche, wenn Du bekommen kannst Esche. Der gutsortierte Holzfachhandel kann zumindest sowas bestellen.

Was Du meistens direkt bekommen kannst ist "Merati" oder andere exotische Harthölzer, die v.a. als Balkonbretter oder Terassendielen verkauft werden.
[Habe damit aber selber noch nie gearbeitet...]
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#14
Harry schrieb:Merke: Patinieren mit Blumenerde ist nicht so bescheuert, wie es klingt.
Warum auch. In Blumenerde (=Torf) befinden sich eine Menge Gerbsäuren und auch Farbstoffe.

Ich persönlich bin aber so bequem, dass ich auf handelsübliche Lasuren und Beizen zurückgreife.

Wie hast Du das aber eigentlich gemacht: Eine Brühe angerührt, die groben Stücke rausgefiltert und dann mit einem Pinsel gestrichen?
Vielleicht probiere ich das ja doch mal aus.
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#15
sts schrieb:Wie hast Du das aber eigentlich gemacht: Eine Brühe angerührt, die groben Stücke rausgefiltert und dann mit einem Pinsel gestrichen?
Vielleicht probiere ich das ja doch mal aus.

Äh, ich habe mit der Hand in den Sack mit nasser Blumenerde gegriffen (der hat diesen Sommer Regen abbekommen, keine Ahnung wieso Wink ) und dann das angeschliffene Fichtenholz mit einer Hand voll Matsch kräftig eingerubbelt (Färbt übrigens nicht nur das Holz, sondern auch die Haut, nachher war tüchtig schrubben angesagt).
Auf dem Holz war schon eine (angetrocknete) Lage Öl, aber das schien kein Hindernis zu sein. Dann habe ich ein Tuch genommen und alle überstehenden Reste abgerubbelt. Die Färbung ist keinesfalls gleichmäßig, aber dafür sieht die Säge jetzt tatsächlich alt und abgenutzt aus - so "lag 15 Jahre im Schuppen"-mäßig. Ich mache bei Gelegenheit ein Foto.

Ich wollte noch alles außer den Griffen ein zweites Mal einreiben, damit die Griffe heller und damit "benutzter" aussehen. Aber da man mit der Matsche nicht sehr "zielgenau" arbeiten kann lass' ich das.

Thema Holz: Hartholz wäre schöner, aber Fichtenholz ist meinen Fähigkeiten sowie meiner Zahlungskraft eher angemessen. Merati ist übrigens das Böse - nicht nur wegen ökologischer Bedenklichkeit (ist klassisches Raubbau-Holz, gibt's inzwischen aber auch mit FSC-Siegel). Ich habe mal für den Bauspielplatz einen Sägebock aus einer alten Merati-Palette, die die geschenkt bekommen hatten gebaut. Zum Glück bekam ich als Praktikant keinen Stundenlohn, denn das Zeug ist so hart und dicht, dass ich fast daran verzweifelt bin. Sowohl beim Sägen als auch beim Hämmern - ich habe noch nie so viele krumme Nägel produziert.
Allerdings hielt der Bock dann auch einiges aus - musste er auch, wer Bauspielplätze kennt weiss warum.

Lieben Gruß,
H.
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