Aufruf zum Spielen und Spielen lassen
#1
Wider die Diskussionen um absolutistische Glaubens-Konzepte/-Kriege im LARP !
Für Toleranz, Gelassenheit und ein Miteinander !

- Versucht niemandem eine bestimmte Spielweise aufdrücken zu wollen
- Überzeugt stattdessen besser durch eigenes (gutes) Spiel - andere werden es dann schon freiwillig nachahmen
- das gleiche gilt für Gewandungs-Dogmen, Regel-Nazismus und -Narzismus
- Versucht auf die anderen einzugehen, ihre Sicht- und Spielweisen zu akzeptieren [auch wenn's schwerfällt]
- Lasst Intime-Griller grillen, Pannesamtträger pannig sein, Landsknechte das Land knechten, Elfen zaubern, Dosen glitzern und strahlen, u.v.m.

- Sprecht dennoch an, wenn euch etwas nicht passt, die Regeln gebrochen werden, ihr Verbesserungsvorschläge habt, usw., bietet Hilfe an! aber werdet dabei nicht zu penetrant! Eventuell hat euer Gegenüber - für sich - gute Gründe so zu handeln, Sachen zu tragen, so zu spielen eben, wie er/sie es tut.
- Und wenn alles nichts hilft, und nur dann, dann belegt euer Gegenüber mit der Höchststrafe: Spielt nicht mit ihm/ihr!

Wir haben zwar alle das gleiche Hobby, spielen aber beileibe nicht das selbe Spiel.
Lasst uns also versuchen, das Beste daraus zu machen!
 .  
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#2
Was natürlich unweigerlich zu dem Satz führt, den ich immerwieder wiederhole: Wenn ich nur mit Leuten spielte, die so spielen, wie ich, spielte ich alleine...
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#3
darum sei - soweit es Dir möglich ist - tolerant. Smile
 .  
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#4
Du hast natürlich recht, und da wo Toleranz nicht ausreicht hilft vielleicht Ignoranz.

"Ich bin Boromir der Beschützer der Mauern von Gondor" - "Ich geh' mir schnell ein Bier holen..."
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#5
Ja.
...und daran wird evtl. auch ein solcher erkennen, dass er trotz - oder gerade wegen - dieser hehren Rolle ganz schlicht sehr viel weniger Spaß hat, als der Landsknecht-Hobbit, der mit seinen Freunden den Tavernenplot löst. Very Happy
 .  
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#6
Hallo,

ich befürchte ja eher, dass Herr B. aus G. dies als Akt der Intoleranz abtun wird. Hat eigentlich irgendjemand von euch mal die Erfahrung gemacht, dass sich ein Spieler mit schlechtem Konzept auf oder nach einer Con nur durch das Spiel beziehungsweise die Spielverweigerung der anderen überlegt hat, sein Konzept zu ändern?

Liebe Grüße,

Björn
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#7
Selbst wenn er es nicht erkannt hat und trotzdem weiterspielt, stört das doch nicht deine Toleranz/ Ignoranz, oder doch? Wink

Ich denke mal, dass es Leute gibt die das erkennen, wenn es auch vielleicht länger als einen Con dauert.
Zwo, Eins, Risiko! - Darkwing Duck bei fast jeder Gelegenheit
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#8
Hallo,

Melehkart I: Eine Gruppe kühner und wackerer Streiter sitzt an ihrem Tisch und isst zu Abend. Eine Werkatze nähert sich, kratzt mit ihren Krallen über die Tischplatte der Bierzeltgarnitur und hinterlässt Furchen.
Katze: "Miau, schaut wie scharf meine Krallen sind."
-Schweigen-
Katze: "MIAU, schaut wie SCHARF meine KRALLEN sind."
Wir: "Geh bitte, wir möchten nicht mit dir spielen."

Und ich möchte eigentlich gar nicht, dass es zu solchen Situationen kommt. Die Spielerin war angepisst, und wir genervt.

Liebe Grüße,

Björn
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#9
Hallo,

ich habe noch eine Situation Erinnerung:
Eiserne Krone X: Wir sitzen in der Taverne, mir gegenüber hat eine Mutti mit ihrem Sohn Platz genommen. Ich schätze ihn auf zwölf Jahre, aber so jung kann er ja eigentlich nicht sein.

Zwerg mit Stimme weit vor dem Stimmbruch:"Ich bin Xorogolosch aus dem Klan der Gongrogolosch, in meinen 120 Jahren habe ich noch keinen so kalten Winter erlebt."
-Schweigen-
Mutti:"Ihr seid wahrlich unhöflich mein Herr, der Zwer sprach Euch an und nun erwiedert etwas."

Was macht man in so einer Situation?

Oder hier noch ein Ereignis:

Trauerstern I:
Der Hauptmann der roten Greifen geht durch das Lager und möchte Interessierten den Schildbau lehren. Stange und ich sind dabei und schon macht sich ein sechser Trüppchen auf in den Wald.
Hauptmann der roten Greifen: "Ich trinke nun einen Ogerstärketrank."
- Er geht zu einem circa 60 cm durchmessende Baum umklammert ihn und deutet an er würde ihn ausreißen -
Hauptmann: "Ihr seht jetzt wie der Baum umfällt"
- Er deutet an mit einer Säge (er hat aber keine Säge in der Hand) eine Scheibe vom Baum abzusägen -
Hauptmann: "Da müssen jetzt nur noch Griffe dran und fertig ist der Schild."
- Björn geht wortlos weg -

Ich habe ja nicht viel Ahnung vom Werken mit Holz, aber: Nasses Holz, eine Scheibe absägen und das soll dann ein Schild sein? Dazu noch der Verzicht auf Werkzeug und Umwelt beeinflussendes Telling?

So, jetzt ist aber auch gut. Bis auf die letzte Situation habe ich meinen Gegenübern das Spiel kaputt gemacht. Das tut mir leid, aber ich hätte mich äußerst unwohl gefühlt, wenn ich gezwungendermaßen auf das Spiel eingegangen wäre.

Liebe Grüße,

Björn
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#10
Björn schrieb:Und ich möchte eigentlich gar nicht, dass es zu solchen Situationen kommt. Die Spielerin war angepisst, und wir genervt.
Möchte niemand.

Die Spielerin wollte doch auch nur spielen. Leider aber waren eure Spielauffassungen ziemlich konträr.
Ihr hättet das akzeptieren können, IT etwas auf sie eingehen, um sie aber im Endeffekt doch fortzuschicken. Sie wäre hoffentlich weniger angepisst gewesen und ihr zwar auch angenervt, aber - mit einer toleranten Einstellung - evtl. etwas weniger.

Konsequenz: Bei zuvielen Katzenwesen auf dem Con, würdet ihr wohl nicht mehr dorthin fahren
oder: Wenn die Spielerin wiederholt bemerkt, dass die Mitspieler zwar freundlich sind, sie mit ihren Konzept aber nicht ankommt, wird sie sich womöglich selbst ein anderes überlegen.


Im übrigen hat VolkoV vollkommen recht:
Zitat:Wenn ich nur mit Leuten spielte, die so spielen, wie ich, spielte ich alleine...
aber das kann ja auch keine Lösung sein.
 .  
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#11
Björn spricht da einen wichtigen Punkt an: Soll ich mir durch Leute, die nicht mal annähernd meinen Spielstil teilen, mein Spiel kaputt machen lassen? Ich habe es schonmal im larper.de-Forum angesprochen: Du-kannst-was-Du-darstellen-kannst hat einen großen Fehler: Nur die darstellende Person beurteilt ihre eigene Darstellungskraft. Und in der Regel überschätzt die diese völlig.

Und Leute die zur Selbstüberschätzung neigen, tun sich in der Regel sehr schwer mit Kritik, ansonsten könnten sie ja auch selbstkritisch sein. Beispiel: Personen die wissen, dass sie dick sind, glauben auch nicht dass sie bauchfrei tragen können, solche, die sich das nicht eingestehen wollen, reagieren auch auf Kritik zu dem Thema sehr allergisch...
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#12
Hallo,
sts schrieb:
Zitat:Wenn ich nur mit Leuten spielte, die so spielen, wie ich, spielte ich alleine...
aber das kann ja auch keine Lösung sein.
Ich denke, dass das sogar DIE Lösung ist. Auf dem Großen Manöver funktioniert das zum Beispiel hervorragend. Die Veranstalter haben doch eine ziemlich deutliche Liste erwünschter Spielinhalte und unerwünschter aufgestellt. Daran halten sich alle, und alle die Spaß an dem Konzept haben, haben auch Spaß auf dem GM.

Bevor ich zu einer Con fahre stelle, ich normalerweise zwei Fragen, die leider so gut wie nie in der Beschreibung geklärt werden.

1.) Wie hoch ist der Telling-Faktor?
2.) Wieviel Fremdrasse lasst ihr zu?

Würden mehr Veranstalter genauer beschreiben was sie sich für ihre Con vorstellen und wünschen, gäbe es weniger Stress. Ich habe natürlich gut reden, immerhin habe ich noch nie eine Con organisiert, aber das sind so die Theorien, die ich als Außenstehender habe.

Liebe Grüße,

Björn
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#13
VolkoV schrieb:Soll ich mir durch Leute, die nicht mal annähernd meinen Spielstil teilen, mein Spiel kaputt machen lassen?
Das ist in der Tat sehr schwierig.
Am besten IT ignorieren oder besser noch: es selber besser machen und die andere Aktion ad absurdum führen.

Denk' auch an Dich. Spaß ist das was Du selber daraus machst.
Sich nur angenervt wegen einiger (weniger) Leute zu fühlen, bringt garnichts.
Mach also das beste mit dem/denen, was vorhanden ist!
 .  
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#14
Björn schrieb:1.) Wie hoch ist der Telling-Faktor?
2.) Wieviel Fremdrasse lasst ihr zu?

Ein Veranstalter kann darauf keine Antwort geben, weil beide Begriffe nicht ausreichend definiert sind.

Für Leute aus der DKWDDK-Ecke ist Telling per sé böse und wird nicht gemacht, außer beim angedeuteten Aufreißen der Gewandung beim Heilen usw., für Leute aus der Storytelling Ecke ist Telling ein Plotmittel und wird nur bei Dingen gemacht wie dem angedeuteten Aufreißen der Gewandung beim Heilen usw.

Ähnlich verhält es sich mit der Definition von Fremdrassen, OT-Blasen, Regelnutzung usw. Leider gibt es keine DIN-Bezeichnungen, mit denen man den Spielstil klar definiert benennen kann.
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#15
Hallo,

den Tellingfaktor kann man ganz gut in einem Satz umschreiben.
"Telling ist unerwünscht"
"Telling nur bei Person-Person-Interaktion (Heilen)"
Das kann man dann weiter stufen bis hin zu
"Das Nichtvorhandensein von Hintergrundcharakteren kann durch Telling kompensiert werden, Ansagen von Wettereffekten ist möglich."

Die Frage nach der Fremdrasse kann man ähnlich umschreiben
"Nur Menschen bzw. nur Elfen, etc."
"Menschen, Elfen, Zwerge"
"Alles erlaubt"

Die Spielerrassenfrage wird häufiger in der Conbeschreibung geklärt als die Telling-Frage. Es hat sich gezeigt, dass auf Cons, in deren Beschreibung überhaupt über den Telling-Faktor gesprochen wird, weniger Telling stattfindet.

Liebe Grüße,

Björn
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#16
Beinhaltet "nur Elfen" auch Dunkelelfen oder "nur Menschen" auch die mit blöden Akzenten?

Ist der Satz "Das Spielgelände geht bis zu dem Stacheldrahtzaun dahinten" schon Telling? Oder: "Stellt Euch den asphaltierten Weg als Karrenweg vor?" Was ist mit all diesen spielwichtigen Ansagen, warum sind die kein Telling?

Oder das gute Beispiel unserer Videohüllen mit Buchtiteln. Die haben schon zu so manchem Plot geführt, sind aber eigentlich total abstrakt und führen immer zu ein wenig Telling, wenn es auch manchmal im Spiel versteckt ist. Man sagt zwar nicht "Schau mal, das musst Du Dir IT als Almanach der Wandlungen vorstellen" sondern "Oh, ein Exemplar des Almanachs..." aber Telling bleibt es.
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#17
Hallo,

ich verstehe was du meinst. Aber ich finde, dass es ein große Verbesserung ist, wenn wenigstens etwas über den angestrebten Telling-Faktor und das Fremdrassenverhältnis in der Conbeschreibung steht. Zu Cons deren Orga sagt, sie ließe eigentlich alles zu, gehe ich nicht mehr.

Liebe Grüße,

Björn
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#18
Ich denke, da bist Du ja bei DSA-LARP gut aufgehoben, wir geben bei unseren Cons nicht nur das Setting vor sondern auch die Charaktermöglichkeiten (meistens in Absprache und nicht direkt im Flyer) und vor allem (und das halte ich schon für unser USP) geben wir auch eine Machtstufe vor.

Ich sehe halt bei unseren Cons im Plot die höchste Priorität. Ein guter Plot führt zu viel Spielspaß, da kann man ein wenig Telling verkraften. Ohne Telling wäre Examinatio nicht möglich gewesen, und den halte ich für einen der besten Plots, die wir bisher gemacht haben.
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#19
Hallo Volker,
VolkoV schrieb:wir geben bei unseren Cons nicht nur das Setting vor sondern auch die Charaktermöglichkeiten (meistens in Absprache und nicht direkt im Flyer) und vor allem (und das halte ich schon für unser USP) geben wir auch eine Machtstufe vor.
Und genau so sollten es andere auch machen. Ich war zwar noch nie auf einer eurer Cons aber stelle mir schon vor, dass dieses Konzept sehr spielfördernd wirkt.

Allein wenn ich mir die Bilder der Spieler vom Examinatio anschaue. Die sehen alle so aus, als hätten sie sich vorher wegen der Kostüme abgesprochen. Und ich glaube, dass man so sehr leicht in die Rolle kommen konnte.

Liebe Grüße,

Björn
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#20
Björn schrieb:Allein wenn ich mir die Bilder der Spieler vom Examinatio anschaue. Die sehen alle so aus, als hätten sie sich vorher wegen der Kostüme abgesprochen. Und ich glaube, dass man so sehr leicht in die Rolle kommen konnte.

Abgesprochen hatte sich da niemand. Wir hatten uns lediglich die Beschreibung der Schule angeschaut und unsere Gewandung entsprechend angepasst.
Dass wir hinterher alle so aussahen, war nett, aber durchaus Zufall Smile
Von Beruf: Allzweckelfe... Jeder sollte eine haben!

Ariennas Webseite: http://www.arienna.de

Muh?

Die Axt im Haus ist der erste Schritt zur Besserung.
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