Plattenpanzer Verbindungen Leder/ Stifte. Hilfe kennt sich da jemand aus?
#1
Hallo zusammen,
ich habe eine Frage betreffs der Verbindungen von Brust und Rückenpanzer bei einer Kürassier. Normalerweise, jedenfalls kenne ich es so, werden Brust und Rückenpanzer durch verstellbare Lederriemen miteinander verbunden. jetzt habe ich aber einen Panzer gefunden, den ich mir vielleicht zulegen will, bei dem die Verbindung an den beiden Schultern über eine Stift,- Loch Konstruktion läuft.(Am Rückenpanzer befindet sich je ein Stift mit einem Knubbel den man am Brustteil durch ein Loch stecken kann und ihn dann nach hinten zieht um das ganze zu fixieren). Mir kommt das ganze recht statisch, steif vor. Vor allem habe ich aber Angst das diese Konstruktion nach ein paar heftigeren Kämpfen oder einem längeren Marsch einfach abreißt. Gibt es hier jemanden der da etwas Erfahrung mit dieser oder ähnlichen Verbindungen hat und mir vielleicht weiterhelfen könnte.

Würde mich über eine Antwort freuen

Fabian
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#2
Also ich bin kein Experte für Plattenrüstungen. Auf dem Drachenfest am Wochenende hatte ich einen sehr guten Kürass an und der besaß einen Pinn auf jeder Seite des Rückens, der in ein Loch in der Brust eingerastet ist. Dieser Pinn war an der oberen Kante der Seite. An der unteren Kante gab es noch eine Schnalle.

Ich würde sagen, dass ein Kürass der einem wirklich passt, so straff sitzen muss und wenn Du es anders empfindest, vermutlich Dein Kürass nicht auf Dein Maß gemacht wurde.

Wenn Du Leute fragen willst, die Ahnung davon haben, solltest Du die Frage in dem Forum nochmal stellen. http://www.larper.de

Dort sind einige Rüstungsexperten und Plattner unterwegs. Die können Dir erklären, wie es historisch korrekt ist.
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#3
Ansonsten, falls du eigene Änderungen vornehmen möchtest, habe ich schon Erfahrungen mit einigen Veränderungen an meinen Leder- und Plattenteilen gemacht. Ich achte nicht so sehr auf korrekte Historie, sondern will schmerzfrei und gemütlich durch die Gegend laufen.

Bspw. habe ich bei meinen Leder-Panzerhandschuhen die ganzen Nieten mit ihren spitzen und wulstigen Köpfen, die mir durch den dicken Lederhandschuh durch die Hand geschunden haben, entfernt und durch farblich passende und sehr flache Buchschrauben ersetzt. Das auf jedem Fall den Vorteil, dass man diese auch wieder leicht entfernen kann.

Letztlich ist mir ein Oberarmteil von den Plattenschultern abgerissen: Neues Fett-Leder und Buchschrauben und schon sitzt es besser als vorher.

Ansonsten solltest du bei Plattenteilen darauf achten, dass sie sich nicht an Stellen, wo du sie dir zusammenschnallst, überlappen. Sie zerschaben sich sonst selbst und zerschneiden dich und deine Kleidung mit ihren idR unverbördelten (weil billig), scharfen Rändern. Bspw. sollten Brust- und Rückenplatte an den Seiten einen guten Zentimeter Platz haben, wenn du sie festschnallst. Es sei denn du hast wirklich gut gearbeitete Rüstungsteile, die solche Verbindungen vorsehen. Da wir uns aber alles beliebig zusammenkaufen muss man gewisse Abstriche in Kauf nehmen.

Eine gute Unterkleidung sei zu empfehlen. Ich habe festgestellt, dass auf den Schultern der Gambeson alleine bei schweren Rüstungsteilen, die daran hängen, nicht reicht! Ich habe mir deswegen einen zusätzlichen Polsterkragen, der am Gambeson temporär befestigt wird ergänzt. Die Schulter dankts dir, vor allem wenn der Gambeson bei warmen Wetter voll geschwitzt ist und diesen kritischen Stellen zu schaben beginnt. Der Polsterkragen nimmt dann auch noch Schweiß auf, so dass die Schultern länger trocken bleiben.

Geschützmeister: "Wie?! Ihr trefft den Scharfschützen auf dem Turm mit euren Pfeilen nicht?! Dann laßt mich mal ran..."
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#4
Bei der beschriebenen Verbindung sollte der Harnisch, denke ich, maßgefertigt sein. Die Verbindung mit Schnallen wird in der Regel bei Harnischen von der Stange (um sie leidlich an den Träger anpassen zu können) oder günstigen Maßgefertigten (um leichte Korrekturen vornehmen zu können) verwandt.
Gruß
Jörg Schwarz
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